Project duration: 01.10.2010 - 30.09.2013
„Das grundlegende Ziel schulischer Arbeit ist es, allen Schülerinnen und Schülern eine umfassende Bildung zu vermitteln. Dabei sind personale, soziale und fachliche Bildung aufeinander bezogene Aufgaben. […]“ (MSWWF, 1998; s. auch Kunter, 2005). Sozialisations- und bildungstheoretische Ansätze wie auch empirische Forschungsbefunde verweisen auf die grundlegende Bedeutung von Schule als einem spezifischen sozialen Umfeld, das Schülerinnen und Schüler bedeutend in ihrer Entwicklung beeinflusst (Fend & Stöckli, 1997; Gruehn, 1995). Diese Bedeutung gewinnt die Schule für Kinder und Jugendliche insbesondere durch spezifische Merkmale (z.B. Regeln), Lernerfahrungen und Interaktionen mit Lehrpersonen und Peers. Als multikriteriale Zielbereiche von Schule können neben kognitiven Kompetenzen auch psychisches Wohlbefinden, Persönlichkeitsmerkmale, soziale Kompetenzen und Arbeitsverhalten bzw. motivationale Orientierungen identifiziert werden (vgl. Baumert & Köller, 2000; Fend, 1980; Helmke et al., 2007; Kunter, 2005).Übergeordnetes Ziel des Projekts ist die Untersuchung der Frage, inwieweit es Schulen bis zum Ende der Pflichtschulzeit gelingt, multikriteriale Ziele zu erreichen. Dabei soll überprüft werden, ob Schulcluster zu unterscheiden sind, die die ausgewählten multikriterialen Ziele in unterschiedlichem Ausmaß erreichen. Es soll weitergehend der Frage nachgegangen werden, welche Merkmale einer Schule, welche Zielbereiche positiv beeinflussen und zur Erreichung der vielfältigen Ziele führen.
Als Hauptzielgruppe der Untersuchung wurden Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe an unterschiedlichen Schulformen ausgewählt. Ein Kohortenvergleich soll aber auch siebte Klassen der gleichen Schulen einbeziehen. Für die Jugendlichen, die Gymnasien oder Gesamtschulen besuchen, wird ein Längsschnittdesign mit einem zweiten Erhebungszeitpunkt in der 11. Klasse realisiert. Die Datenerhebung erfolgt im Rahmen der PARS-Studie der Research School Education and Capabilities in Nordrhein-Westfalen. Die Schülerinnen und Schüler werden mit Fragebögen befragt, die zum einen ausgewählte Konstrukte aus jedem der Zielbereiche und zum anderen zentrale Merkmale der Schule und des Unterrichts umfassen. Zusätzlich werden Leistungstests erhoben. Als Projektergebnisse werden Erkenntnisse darüber erwartet, wie gut es Schulen gelingt, multikriteriale Ziele zu erreichen und welche Bedingungsfaktoren in welchem Ausmaßrelevant sind.